Die Automobilhersteller haben schon immer Wege gefunden, um die Produktionskosten für einige Modelle mit geringerem Produktionsvolumen zu senken. Ein relativ aktuelles Beispiel ist die gemeinsame Entwicklung des Toyota Supra und des BMW Z4. Beide Fahrzeuge verwenden denselben Motor, dasselbe Fahrgestell und viele Teile des Innenraums, um nur einige zu nennen.
Ein weiteres, recht bekanntes Beispiel ist die gemeinsame Entwicklung des Chrysler Crossfire und des Mercedes-Benz SLK R170 durch Daimler und Chrysler. Zu dieser Zeit war Daimler Eigentümer von Chrysler, und es war nur logisch, dass diese beiden Modelle auf demselben Fahrgestell basierten, da sie sich in ihrer Intention ziemlich ähnelten, so wie es heute der Z4 und die Supra tun.
Chrysler Crossfire
Der Crossfire kam 2001 auf den Markt und wurde als zweisitziger Sportwagen angepriesen, der bis zu 80 % seiner Komponenten mit dem Mercedes SLK teilte. Später, im Jahr 2005, begann Mercedes mit der Produktion des neueren SLK auf der R171-Plattform, und die R170-Plattform wurde dann ausschließlich für den Crossfire verwendet.
Den Namen Crossfire erhielt der Wagen aufgrund zweier spezifischer Designlinien, die unterhalb der Spiegel von vorne nach hinten verlaufen. Chrysler war sehr stolz darauf, dass sich die endgültige Serienversion des Crossfire kaum vom Konzeptprototyp unterschied, was in der Autoindustrie eher ungewöhnlich ist.
Das Ziel des Crossfire war es, einen Eindruck zu hinterlassen, unabhängig davon, ob man das Aussehen des Autos mochte oder nicht. Da viele Teile mit dem SLK geteilt wurden, waren viele Chrysler-Händler gezwungen, in neue Geräte zu investieren, um dieses Auto verkaufen und warten zu können.
Ausstattungs- und Antriebsstrangstatistiken
Da dieses Auto eine Stufe über einem normalen Chrysler sein sollte, war Chrysler bestrebt, viele Merkmale in den Crossfire einzubauen, die man zuvor eher in einem Mercedes erwartet hatte.
So war der Crossfire bereits ab Werk mit größeren Rädern und Hochleistungsreifen ausgestattet. Darüber hinaus verfügte der Crossfire über ein überdurchschnittlich gutes Soundsystem von Harman/Kardon oder Infinity, wie es auch in vielen Luxusfahrzeugen zu finden war.
Der Wagen war mit einem schlüssellosen Zugangssystem, einem elektrisch ausfahrbaren Heckflügel, einem Lederlenkrad, Lederbezügen auf gut gepolsterten Sportsitzen, edlen Fußmatten und vielem mehr ausgestattet.
Was den Antriebsstrang anbelangt, so hatte der Crossfire denselben wie der damalige SLK320. Das bedeutete, dass der Crossfire mit einem 3,2-Liter-V6-Motor, der die gesamte Kraft auf die Hinterräder überträgt, als Schalt- oder Automatikversion erhältlich war.
Mercedes-SLK und die Verkäufe beider Modelle
Wie bereits erwähnt, teilte sich der Crossfire 80 % seiner Komponenten mit dem Mercedes SLK 320, aber Mercedes schaffte es dennoch, den Crossfire aufgrund seiner Markenattraktivität und einer besseren Ausstattung in den Schatten zu stellen. Der SLK verkaufte sich auch deutlich besser als der Crossfire, da mehr als 311.000 SLK produziert wurden, verglichen mit etwa 76.000 für den Crossfire.
Später aktualisierte Mercedes den SLK auf die R171-Plattform, denn es war offensichtlich, dass der SLK sich recht gut verkaufte. Im Laufe der Jahre verbesserte Mercedes das Fahrwerk des SLK immer weiter, aber die Verkaufszahlen gingen langsam zurück.
Deshalb beschloss Mercedes im Jahr 2020, die Produktion des SLK ganz einzustellen, da sich die Kundennachfrage immer mehr in Richtung SUVs verlagerte. Der SLK war sicherlich ein ikonisches Mercedes-Modell, manche hielten ihn für ein „Friseur“-Auto, aber es war nicht zu leugnen, dass der SLK anständige Fahreigenschaften bot.
Abschnitt FAQ
Warum gehen Automobilhersteller Kooperationen ein?
Die Gründe für die Zusammenarbeit von Autoherstellern hängen von dem jeweiligen Modell ab. Bei der Zusammenarbeit zwischen Toyota Supra und BMW Z4 ging es vor allem darum, dass beide Modelle in ähnlicher Weise beworben wurden.
Einige gemeinsame Entwicklungen wie der legendäre Audi RS2 von Audi/Porsche oder der 500E von Mercedes/Porsche waren das Ergebnis davon, dass Porsche pleite war und dringend finanzielle Unterstützung benötigte. Audi und Mercedes sahen darin eine Chance, das Beste, was Porsche zu bieten hat, mit dem Besten der beiden zu mischen, und die Verkaufszahlen haben dies sicherlich bestätigt.
Manche Kooperationen gehen sogar noch weiter. Eine solche Kooperation findet gerade mit Mercedes und Aston Martin statt. Aston Martin ist ein britischer Hersteller von Luxussportwagen in kleinen Stückzahlen, der um seine Existenz kämpfte, ähnlich wie Porsche zu Zeiten des Audi RS2 oder des 500E.
Aston Martin hatte weder das Geld noch die Infrastruktur, um Infotainmentsysteme zu entwickeln, die mit denen von Mercedes vergleichbar wären. Deshalb haben Mercedes und Aston Martin einen Vertrag geschlossen, in dem Mercedes die Infotainmentsysteme liefert. Vor nicht allzu langer Zeit hat Mercedes auch damit begonnen, den Antriebsstrang für einige AM-Modelle zu liefern.
Welches ist das beste gemeinsam entwickelte Auto aller Zeiten?
Das beste gemeinsam entwickelte Auto aller Zeiten ist sicherlich der McLaren F1. Der McLaren F1 war ein Auto, das mit einem V12-Motor von BMW, den Rücklichtern eines Londoner Busses und den Spiegeln eines Volkswagen Corrado ausgestattet war.
Der McLaren F1 ist unglaublich wertvoll. Die Preise für diese Fahrzeuge liegen im Bereich von 15-20 Millionen Dollar, bei einigen Modellen sogar darüber. Der F1 war eine wahre Meisterleistung der Technik und eines der größten Autos, die je gebaut wurden. Das Auto war berühmt für viele Rennsiege und die Fähigkeit, in den 90er Jahren bis zu 240 km/h schnell zu fahren.
Was sind die Vor- und Nachteile von gemeinsam entwickelten Autos?
Der offensichtliche Vorteil sind die Kosten, denn viele dieser Autos würden auf andere Weise nie hergestellt werden. Die meisten gemeinsam entwickelten Autos werden nur in begrenzter Stückzahl hergestellt, so dass es finanziell nicht möglich ist, sie allein zu produzieren. Außerdem bieten diese Autos oft die besten Eigenschaften der beteiligten Marken, wie zum Beispiel der F1.
Der Nachteil ist jedoch, dass Wartung und Ersatzteile viel teurer sind, da diese Fahrzeuge oft eine spezielle Ausrüstung benötigen, wie es beim Crossfire der Fall war. Wenn diese gemeinsamen Entwicklungen nicht so ausgeführt werden, wie sie sein sollen, könnten sie außerdem der Markenattraktivität ihrer angesehenen Entwickler schaden.